Verschwentnerung Kleine Neutorgasse

Kleine Neutorgasse 2024

Im Zuge der Errichtung der neuen Straßenbahnstrecke durch die Neutorgasse hat die Stadt Graz ein Verkehrskonzept für das Umfeld im Sinn. Eine Gasse in diesem “Neutorviertel" (ein Kunstname) ist der nördliche Bereich der Neutorgasse, der Abschnitt zwischen Andreas-Hofer-Platz und Murgasse. Es ist die “Kleine Neutorgasse” und liegt im “Franziskanerviertel”. Die Gasse soll durch die Neugestaltung des Straßenraumes aufgewertet werden und damit einer Verbesserung der Aufenthaltsqualität erfahren. Gestalterische “Aufwertung” heißt Fahrradstraße mit Begrünungs-, Sitzelementen und zusätzlichen Radabstellplätzen.
Aktueller Handlungsbedarf besteht angeblich, weil im Zuge der Bauarbeiten an der Tegetthoffbrücke der Radverkehr auf den Murradweg ab dem Andreas-Hofer-Platz umgeleitet werden muss. Der Radverkehr wird für ein Jahr im Bereich zwischen Erzherzog-Johann-Brücke und Andreas-Hofer-Platz über die Kleine Neutorgasse umgeleitet. Der dortige Radweg reicht den Planern nicht.
Ab Mitte März 2024 soll die Kleine Neutorgasse als Fahrradstraße verordnet werden. Die bestehenden Gastgärten und die Erreichbarkeit für alle Verkehrsteilnehmer sowie das Laden und Behindertenstellplätze sind weiterhin vorgesehen. Die vorhandenen Zonenparkplätze werden ersatzlos entfernt.
Dazu Anrainer und Inhaber der Geschäfte “Kitsch & Kunst” und “NTG25” in der Kleinen Neutorgasse, Bezirksrat Walter Kriwetz:

“Für uns Bewohner und Wirtschaftstreibende sind das finstere Aussichten. Wir leben von Erreichbarkeit und Handel. Der größte Einkaufskorb ist der Kofferraum und nicht der Fahrrad-Gepäckträger.”

Die Gasse soll durch diese Maßnahmen als Achse für Fußgänger und Radfahrer gestärkt werden. Der Radverkehr soll weg vom Franziskanerplatz auf die neue Radachse in der Neutorgasse geführt werden. Die Begeisterung der Anrainer und Gewerbetreibenden hält sich trotz einiger Motivationsveranstaltungen seitens der Stadt in Grenzen.
Die zentrale Frage, wer die zahlreichen neuen Verweilzonen und Flaniermeilen in der Innenstadt nutzen soll, bleibt unbeantwortet.

Abbildung © Stadt Graz / Integral Ziviltechniker GmbH