steirischerherbst'18
Europas ältestes interdisziplinäres Festival für zeitgenössische Kunst in 51. Ausgabe
Volksfronten, das Kernprogramm des diesjährigen steirischen herbst, ist die erste von Ekaterina Degot gemeinsam mit einem Kuratorenkollektiv organisierte Ausgabe. Das Programm umfasst installative, performative sowie diskursive Arbeiten von mehr als 40 Künstlern, verteilt auf über 20 Veranstaltungsorte. Als Parcours konzipiert, erstreckt es sich über die ganze Stadt. Beinahe alle Produktionen sind neu in Auftrag gegeben und entstehen speziell für die diesjährige Edition.
Zur Eröffnung des Festivals am 20. September 2018 lädt die legendäre US-amerikanische Gruppe Bread & Puppet Theater zu einer Parade quer durch die Stadt, um gemeinsam mit lokalen Teilnehmern die urbane Topografie und aktuelle politische Entwicklungen zu befragen. Der Performer und Dichter Roman Osminkin wird danach auf der Schloßbergstiege eine Open-Air-Performance nach Dmitrij Alexandrowitsch Prigovs Umsturz. Ein Stück für zwei Lautsprecher aus dem Jahr 1990 zeigen, bevor schließlich die Gruppe Laibach aus Slowenien auf der Kasemattenbühne am Schloßberg ihre Version des legendären Musicals und Films The Sound of Music anstimmt.
Der bisherige Eröffnungsort des Festivals, die Helmut List Halle, wird heuer indessen zum Ausstellungsort. Die in Moskau geborene Künstlerin Irina Korina errichtet darin eine über zehn Tage andauernde aufblasbare Landschaft. Verteilt über die ganze Stadt entstehen an teils geschichtsträchtigen Orten die weiteren Arbeiten des Volksfronten-Programms. Im Forum Stadtpark etwa installiert Milica Tomić ihr Forschungsprojekt rund um ein ehemaliges Arbeitslager im südsteirischen Aflenz, im Haus der Architektur inszeniert Henrike Naumann den Anschluss Österreichs im Jahr 1990, zumindest in Punkto Einrichtung. Funda Gül Özcan entwickelt ihre Arbeit für die ehemalige Ankara Türkü Bar in der Grazer Griesgasse, Tony Chakar und Nadim Mishlawi ziehen ins Hotel Daniel ein, das Department of Ultimology forscht im Grazer Kunstverein.
Im Volkshaus Graz errichtet das Künstlerduo Igor & Ivan Buharov aus Ungarn ein anarchistisches Labor, in dem sie eine kommende Revolution planen und im Kulturzentrum bei den Minoriten werden Arbeiten von Ines Doujak, Ekaterina Muromtseva, Martin Behr & Martin Osterider, Victoria Lomasko und Christoph Szalay gezeigt. Das Duo kozek hörlonski präsentiert hier außerdem seine neueste filmische Zusammenarbeit mit Alexander Martinz, Dämonische Leinwände II - Arrival, einen Heimat-Horror-Film, für den sie diesen Sommer in Graz und der Steiermark drehen.
Das Volksfronten-Programm erschließt auch den öffentlichen Raum. Der in Wien lebende japanische Künstler Yoshinori Niwa bietet in Form einer öffentlichen Kampagne an, unerwünschte oder kompromittierende Erinnerungsstücke aus der Zeit des Faschismus und Nationalsozialismus zu entsorgen. Am Grazer Hauptplatz platziert er einen Container, in dem derlei Relikte abgegeben werden können. Arbeiten von Rossella Biscotti & Kevin van Braak, Michael Zinganel & Michael Hieslmair und der ZIP group sind ebenfalls an öffentlichen Orten in Graz präsent; der Aktivist und Künstler Lars Cuzner stellt die von ihm gegründete Intelligenzpartei erstmals in Österreich vor.
Neben Volksfronten wird der steirische herbst von einem Programm, das sich aus Ausstellungen und Veranstaltungen verschiedenster Institutionen zusammensetzt, begleitet. Das musikprotokoll, ein Festival im Festival, widmet sich sowohl der zeitgenössischen und experimentellen Musik als auch intermedialen Aktivitäten und ist seit seiner Gründung im Jahr 1968 fester Bestandteil des Programms des steirischen herbst. Konzipiert und organisiert wird es vom ORF-Radio Österreich 1 und dem Radio Steiermark.
Seit den 1990er-Jahren ist die herbstbar ein entscheidender und legendärer Bestandteil des steirischen herbst. Während die herbstbar in den letzten Jahren zu einem Festivalzentrum erweitert wurde, will sich der steirische herbst 2018 wieder konkret und bewusst auf einen Ort konzentrieren, an dem die Barfunktion im Mittelpunkt steht und so zur klassischen herbstbar zurückkehren. Sie bietet einen Ort, an dem das Publikum den Künstlern, dem Team und den Machern hinter dem steirischen herbst begegnen kann, an dem Feedback und Inspiration direkt stattfinden können. In diesem Jahr präsentiert die herbstbar musikalische Playlists der Künstler des Volksfronten Programms, die ihre Auslegung des Titels durch Musik zum Ausdruck bringen.
Alle Informationen: www.steirischerherbst.at
Im Volkshaus Graz errichtet das Künstlerduo Igor & Ivan Buharov aus Ungarn ein anarchistisches Labor, in dem sie eine kommende Revolution planen und im Kulturzentrum bei den Minoriten werden Arbeiten von Ines Doujak, Ekaterina Muromtseva, Martin Behr & Martin Osterider, Victoria Lomasko und Christoph Szalay gezeigt. Das Duo kozek hörlonski präsentiert hier außerdem seine neueste filmische Zusammenarbeit mit Alexander Martinz, Dämonische Leinwände II - Arrival, einen Heimat-Horror-Film, für den sie diesen Sommer in Graz und der Steiermark drehen.
Das Volksfronten-Programm erschließt auch den öffentlichen Raum. Der in Wien lebende japanische Künstler Yoshinori Niwa bietet in Form einer öffentlichen Kampagne an, unerwünschte oder kompromittierende Erinnerungsstücke aus der Zeit des Faschismus und Nationalsozialismus zu entsorgen. Am Grazer Hauptplatz platziert er einen Container, in dem derlei Relikte abgegeben werden können. Arbeiten von Rossella Biscotti & Kevin van Braak, Michael Zinganel & Michael Hieslmair und der ZIP group sind ebenfalls an öffentlichen Orten in Graz präsent; der Aktivist und Künstler Lars Cuzner stellt die von ihm gegründete Intelligenzpartei erstmals in Österreich vor.
Neben Volksfronten wird der steirische herbst von einem Programm, das sich aus Ausstellungen und Veranstaltungen verschiedenster Institutionen zusammensetzt, begleitet. Das musikprotokoll, ein Festival im Festival, widmet sich sowohl der zeitgenössischen und experimentellen Musik als auch intermedialen Aktivitäten und ist seit seiner Gründung im Jahr 1968 fester Bestandteil des Programms des steirischen herbst. Konzipiert und organisiert wird es vom ORF-Radio Österreich 1 und dem Radio Steiermark.
Seit den 1990er-Jahren ist die herbstbar ein entscheidender und legendärer Bestandteil des steirischen herbst. Während die herbstbar in den letzten Jahren zu einem Festivalzentrum erweitert wurde, will sich der steirische herbst 2018 wieder konkret und bewusst auf einen Ort konzentrieren, an dem die Barfunktion im Mittelpunkt steht und so zur klassischen herbstbar zurückkehren. Sie bietet einen Ort, an dem das Publikum den Künstlern, dem Team und den Machern hinter dem steirischen herbst begegnen kann, an dem Feedback und Inspiration direkt stattfinden können. In diesem Jahr präsentiert die herbstbar musikalische Playlists der Künstler des Volksfronten Programms, die ihre Auslegung des Titels durch Musik zum Ausdruck bringen.
Alle Informationen: www.steirischerherbst.at