Advent lockt noch Massen

  • Advent lockt noch Massen

Weihnachten steht vor der Tür und der Advent in Graz ist längst zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden. Zwei Millionen Besucher wurden 2022 in der Innenstadt gezählt – ein neuer Rekord! Im kommenden Jahr drohen jedoch Einsparungen.

Viele Grazer freuen sich das ganze Jahr auf die Weihnachtszeit. Die 14 Weihnachtsmärkte, die Eiskrippe im Landhaushof vom finnischen Eiskünstler Kimmo Frosti (nein, das ist kein Künstlername, er heißt wirklich so, Anm.), über die jedes Jahr weltweit berichtet wird (eine unbezahlbare Werbung), der große und heuer besonders schöne Christbaum am Hauptplatz, die Adventkalender-Projektion am Rathaus – das gibt es nur in der Murmetropole.

Der Advent in Graz ist ein Publikumsmagnet: Rund 90.000 Menschen waren im Dezember 2022 an Spitzentagen in der Grazer City. "Die Geschäfte in der Innenstadt profitieren von der hohen Frequenz, für sie ist das Weihnachtsgeschäft von großer Bedeutung“, betont Wirtschaftsstadtrat Günter Riegler (ÖVP). Laut einer Untersuchung aus dem Jahr 2019 sorgen die vorweihnachtlichen Attraktionen für einen Umsatz in Handel und Gastronomie von insgesamt rund 100 Millionen Euro.

Der Advent lockt auch immer mehr Touristen aus dem Ausland nach Graz. Die meisten kommen aus Deutschland, Slowenien, Kroatien, Ungarn und Italien. Die Hotelleriebetriebe verzeichnen im Dezember mittlerweile 90.000 bis 100.000 Nächtigungen. Zum Vergleich: In den 1990er-Jahren, als es den Advent in der heutigen Form noch nicht gab, waren es noch weniger als 30.000.

Die wohl wichtigste Neuerung im heurigen Jahr ist die Adventlounge in der Schmiedgasse. Dort kann man es sich mit Fellen und wärmenden Decken gemütlich machen. "Bei einer Befragung, die das Citymanagement heuer im Frühjahr durchgeführt hat, wurde vor allem der Wunsch nach mehr Sitzgelegenheiten geäußert“, erklärt Riegler.

Der Erfolgsgeschichte droht ein jähes Ende

Alle Jahre wieder, heißt ein bekanntes Weihnachtslied. Ob das auf den Grazer Advent in Zukunft noch zutrifft, ist allerdings mehr als ungewiss. Aufgrund von Budgetkürzungen musste schon heuer der beliebte Krampuslauf abgesagt werden. Da Finanzstadtrat Manfred Eber (KPÖ) und die Linkskoalition 2024 beim Wirtschaftsbudget erneut den Rotstift ansetzen wollen, stehen weitere der oben genannten Attraktionen vor dem Aus. Vielleicht liegt es daran, dass die Kommunisten Weihnachten am liebsten abschaffen würden.

"Die Aufbauarbeit der letzten Jahrzehnte ist in Gefahr“, warnt Riegler, "die Innenstadtwirtschaft darf nicht kaputtgespart werden!“

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