Graz positiv mitgestalten

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Kurt Hohensinner über die neue Rolle der Volkspartei, mehr Miteinander in unserer Stadt und seine Ziele in den nächsten Jahren als Stadtrat

Herr Stadtrat, lieber Kurt, du bist nun seit 4 Monaten designierter Obmann der Grazer Volkspartei. Du hast diese nach der Niederlage am Wahltag übernommen. Wie geht es dir nun in der neuen Funktion?

Der 26. September war ein einschneidender Tag für die Stadt Graz aber ganz besonders für die Grazer Volkspartei. Wir haben uns nach dieser schmerzlichen Niederlage die Zeit genommen, uns und unsere Arbeit selbstkritisch zu hinterfragen. Diese Aufarbeitung ist sehr wichtig und wir haben auch wichtige Schlüsse daraus gezogen. Wir wollen etwa noch mehr mit den Menschen in Kontakt treten, mehr Austausch, mehr Miteinander. Gerade jetzt, wo die Covid-Pandemie grobe Furchen in der Gesellschaft hinterlassen hat, braucht es dieses Miteinander mehr denn je.

Wie legst du und wie legt die ÖVP nun die neue Rolle in der Landeshauptstadt an?

Kommunisten, Grüne und die SPÖ haben sich entschlossen den Weg der Mitte zu verlassen und eine weit links stehende Koalition zu bilden. Ob sie die Grazerinnen und Grazer tatsächlich eine solche linke Politik wünschen, werden die nächsten Monate und Jahre zeigen. Für uns ist klar: Wir sind die zweitstärkste Partei in dieser Stadt und werden auch weiter mit voller Kraft für die Grazerinnen und Grazer da sein. Wir sind konstruktiv und wollen Graz positiv mitgestalten, das heißt für uns aber auch bei kritischen Themen ein Gegengewicht zu dieser neuen Linkskoalition zu sein.

Wie ist deine Einschätzung von der neuen Linkskoalition?

Für eine wirkliche Einschätzung ist es noch zu früh. Bis dato wurden kleine Prestigeprojekte umgesetzt, die großen Würfe gibt es ja noch nicht. In zahlreichen Gesprächen merke ich aber auch, dass viele Bürgerinnen und Bürger verunsichert sind: Viele machen sich Sorgen, ob die Kommunisten tatsächlich eine Stadt in der Gesamtverantwortung führen können oder machen sich Sorgen um die Wirtschaft. Auch wenn langjährige Bezirksvorsteher trotz klarem Wahlergebnis abgewählt werden, wie etwa in Andritz oder St. Peter, sorgt das für Unruhe.

Auch in dieser Regierungsperiode darfst du für viele Bereiche zuständig sein. Was sind deine Vorhaben in den nächsten Jahren?

Ich bin ein sehr sozialer Mensch. Ich brauche das Miteinander und mag, wenn es menschelt. Deshalb freue ich mich auch auf die weitere Arbeit in meinem Ressort. In der Bildung will ich, dass Graz eine Stadt ist, in der unsere Kinder ihre Talente bestmöglich entfalten können. Deshalb wollen wir weiterhin in Kinderbetreuung und Schulen investieren. Außerdem wollen wir ein Schwerpunktprogramm für Kinder und Jugendliche auf Schiene bringen. Im Sport werden wir die positive Energie aus dem Sportjahr mitnehmen und noch mehr niederschwellige Bewegungsangebote schaffen. Als ausgebildeter Behindertenpädagoge ist mir Inklusion auf allen Ebenen besonders wichtig. Ziel ist es, Graz zur Vorreiterstadt in diesem Bereich zu machen. Neu zu meinem Ressort gehören auch die Bauernmärkte, die für mich mehr sind als nur regionale Nahversorgung. Sie sind besondere Orte des Miteinanders und der Lebensqualität. Das wollen wir weiter stärken.

Foto © Fischer

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